WETTER AUF DEM MARS

Marsstaubstürme
Die Entstehung von Marsstaubstürmen (und auch Staubstürmen auf der Erdoberfläche) ist auf die starke Erwärmung der Marsoberfläche durch einfallende Sonnenstrahlung zurückzuführen. Die Luft in Oberflächennähe erwärmt sich, während sich darüber kühlere Luft befindet.
Die erwärmte und kühlere Luft wird instabil und steigt auf. Dabei nimmt sie Staub mit in die Marsatmosphäre, ähnlich wie Gewitter auf der Erde. Aufsteigende Schwaden aus erwärmter Luft und Staub bilden Staubteufel (kleine zyklonische Wirbelstürme), die mit zunehmender Staubentwicklung größer werden.
Die Staubteufel verschmelzen über Stunden bis Tage zu massiven Staubstürmen. Je nach Größe des Staubsturms kann der Staub tage-, wochen- oder monatelang in der Marsatmosphäre verbleiben und die darunterliegende Oberfläche verdecken. Illustration von Carlos E. Hernandez©

Staubsturm im Hellas-Becken
Das Hellas-Becken auf dem Mars ist ein riesiges Einschlagbecken in der südlichen Hemisphäre des Planeten (42,4 ºC S, 70,5 ºC O). Es hat einen Durchmesser von 2.300 km und ist bis zu 7,2 km tief. Damit ist es der tiefste Punkt auf dem Planeten Mars. Im Hellas-Becken herrscht mit 12,4 Millibar (mbar; 1.240 Pascal (Pa) oder 0,18 psi) der höchste Oberflächendruck auf dem Mars. Dieser Oberflächendruck im Hellas-Becken ist doppelt so hoch wie der durchschnittliche Oberflächendruck auf dem Mars (6,1 mbar, 610 Pa oder 0,09 psi). Der Oberflächendruck im Hellas-Becken könnte theoretisch unter bestimmten Temperatur-, Druck- und Salzgehaltsbedingungen flüssiges Wasser ermöglichen (aber nur für kurze Zeit). Das Hellas-Becken ist ein sehr häufiger Ursprungsort von Marsstaubstürmen. Mein Gemälde des Hellas-Beckens vor und während eines Staubsturms©.
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Über den Autor:
Botschafter Carlos Hernandez hat seine Planetenbeobachtungen über viele Jahrzehnte hinweg an weltweite Organisationen weitergegeben, darunter die Association of Lunar and Planetary Observers (ALPO, USA), die British Astronomical Association (BAA, Großbritannien), die Oriental Astronomical Association (OAA, Japan) und viele andere hervorragende Gruppen von Amateurastronomen, die sich mit Planeten beschäftigen.